Eurídice y los títeres de Caronte

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Eurídice y los títeres de Caronte (Eurydike und die Puppen von Charon) ist eine Oper in einem Akt des spanischen Komponisten Joan Albert Amargós. Die Uraufführung fand 2001 in Barcelona statt. Das Bühnenwerk ist die Verschmelzung zwischen Marionettentheater und Oper. Das Libretto schrieb Toni Rumbau.

Handlung

Sophie, eine bekannte Opernsängerin, erfährt, dass sie an einer unheilbaren Krankheit leidet. Sie probt gerade die neue Version der Oper Eurydike von Jacopo Peri, die ihr Freund Oskar, ein Musikwissenschaftler und Orchesterleiter, neu entdeckt hat. Durch die schreckliche Nachricht gehen die Wünsche und Interessen der Liebenden auseinander: Oskar hat nur seine Oper im Kopf. Sophie dagegen verspürt das Erwachen eines bisher unbekannten Innenlebens und der Zauber der Opernwelt zerbricht.

Auf der Strasse erscheint ein Puppentheater. Pulcinella ist die Hauptfigur, die die klassischen Funktionen der Puppenspielertradition verkörpert. Sophie bleibt stehen und sieht dem Schauspiel mit der Wurstmaschine zu (typisches englisches Kasperletheater). Sie ist von der Vitalität, der Überzeugungskraft und der Dreistigkeit der Interpretation und des Darstellers ganz hingerissen. Dieser spricht zu ihr als wären sie alte Bekannte. Sie verabschieden sich gerade in dem Moment als Oskar erscheint und Sophie am Arm wegführt, nachdem er mit verächtlichem Blick ein paar Münzen auf den Boden geworfen hat. Pulcinella bedauert ihr Schicksal und beweist somit, dass er schon im Voraus über das angekündigte Todesurteil Bescheid weiss.

Nach der Probe geht Sophie ganz verstört in die Künstlergarderobe. Oskar dagegen ist mit dem Verlauf der Probe absolut zufrieden. Die unterschiedlichen Welten des Liebespaares werden immer deutlicher. Oskar will für sie der neue Orpheus sein, der Eurydike vor dem Vergessen rettet und auch sie retten will. Sophie bittet ihn sich umzudrehen und sie anzusehen. Sie will ihr Leben verändern. Hinter einer spanischen Wand sieht man ihren Schatten, sie singt von ihrer Verwirrung und ihren Zweifeln hinsichtlich der zwei Welten, die um sie werben: einerseits Oskar mit seinen Verpflichtungen, Erfolgen und Millionenverträgen und andererseits Pulcinella mit seiner Vitalität und seinem Freiheitsdrang.

Sophie läuft zum Puppentheater, um Pulcinella zu sehen, aber als sie den Vorhang öffnet, sieht sie einen Galgen und die Todespuppe lädt sie ein, näher zu kommen. Sie gehorcht widerstandslos, aber da erscheint Pulcinella und bricht den Bann. Daraufhin folgt die klassische Puppenszene der Verspottung des Todes: Pulcinella ist nun das Opfer des Todes, der ihn einlädt, seinen Kopf durch die Schlaufe des Galgen zu stecken. Aber es gelingt ihm nicht. Schliesslich zeigt ihm der Tod, wie man es macht und Pulcinella erhängt ihn. Zusammen mit Sophie feiert er den Sieg des Lebens. Sie möchte gerne die Puppenspieler begrüssen, aber Pulcinella sagt ihr, dass es keinen gibt. Es erscheinen die anderen Puppen und sie fragen jede einzelne, ob sie der Puppenspieler sind, aber alle verneinen bis auf den Tod, der behauptet, er sei der Puppenspieler woraufhin Pulcinella ihm einen Schlag versetzt. Sophie und Pulcinella singen ein Duett voller Lebensfreude und sie akzeptieren, dass es keinen Puppenspieler gibt. Oskar erscheint und verwickelt sich in eine Diskussion mit ihnen. Aus dem Duo wird ein Trio und die Situation verschlimmert sich dadurch, dass die restlichen Puppen sich Oskars Gespött mit eigentümlichen Lauten anschliessen.

In einer Übergangsszene sieht man die verregnete Strasse. Der Vorhang des Puppentheaters ist geschlossen. Sophie und Oskar gehen unter einem Regenschirm vorbei. Es erklingt eine düstere Musik: "Die Fähre des Charon". Es erscheint auf dem Vorhang des Puppentheaters der Schatten der Fähre, am Ruder der Tod.

Wieder in der Künstlergarderobe, nach den Proben. Sophie hat schlecht gesungen, sie ist ganz verängstigt und wie noch nie verspürt sie den Drang aus dieser Welt des äusseren Scheins, der Pflichten und Verpflichtungen zu fliehen. Während sie sich abschminkt, erscheint im Spiegel das Bild des Todes und spricht mit ihr. Er beklagt sich darüber, dass sich Sophie zu wenig konzentriert. Er versteht ihre Beziehung zu den Puppen nicht und vermutet ein geheimes Verhältnis mit dem Puppenspieler. Nach einem heftigen Streitgespräch, singt er eine Arie, wo er seiner Eifersucht und Wut Ausdruck verleiht und seinen Beschluss bezeugt, Sophie soll in die Realität zurückkehren, in seine Realität.

Zurück auf der Strasse trifft sie Pulcinella, der versucht, sie abzulenken. Aber sie will kein Lachen, sondern Zärtlichkeit. Sie nähern sich dem Musiktheater und es folgt eine Musikszene, in der die Puppe Sophie zärtlich streichelt. Oskar unterbricht die beiden. Wütend und eifersüchtig zieht er Sophie weg und fasst sich eine Puppe nach der anderen bis er auf Pulcinella stösst. Ihn kann er nicht so einfach fassen und er beginnt mit seinem kaputten Taktstock gegen das Theater zu schlagen. Sophie stellt sich zwischen ihn um das Theater und die Puppen zu schützen und Oskar schlägt sie mit dem Taktstock. Sophie fällt tot um und im Fall reisst sie noch den Vorhang mit sich. Nun stellt sich heraus, dass das Theater leer ist. Im Hintergrund erscheint das Bild der Todespuppe, die - Sophie und Pulcinella gleich - auch Oskar hypnotisiert. Dieser fällt tot um.

Es erscheint der gleiche Schatten der Fähre des Charon wie in der Übergangsszene, aber jetzt mit zwei Fahrgästen: Sophie und Pulcinella. Aus der Ferne erklingt das Thema der "Fähre des Charon" mit den Stimmen von Sophie und Pulcinella.

Aufzeichnungen

- Eurídice y los títeres de Caronte (2001) Harmonia Mundi (ES), EAN8427592000751

Opern von Joan Albert Amargós

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