Par-O-Ket Records
Ab Dezember 1916 produzierte das Unternehmen zweiseitige Tiefenschriftplatten (Vertikalschrift) aus Schellack in Anlehnung auf die erfolgreiche Vermarktung dieses Schallplattenformats durch Thomas Alva Edison und die Gebrüder Pathé. Diese 7" Platten waren beidseitig bespielt und wurden für 25 Cents im Handel angeboten. Ein Aufdruck auf den Papierhüllen empfahl dem Konsumenten die Platten mit 80 rpm auf einem Grammophon mit einer Saphir bestückten Schalldose abzuspielen.
Nebst vielen Aufnahmen mit Henry Burr (Pseudonym Irving Gillette), besass das Label verschiedene Plattenverträge u.a. mit der Rogers' Military Band, Campbell & Burr (manchmal unter dem Pseudonym Webster & Gillette), Collins & Harlan, Louise & Ferera, John H. Meyer, sowie der Van Eps Banjo Band.
Um das Geschäft mit den Paroquette-Schallplatten in Gang zu kurbeln wandte sich Burr an den erfahrenen Industriellen John Kaiser, der in den 1890er Jahren in New York das auf braune Wachswalzen spezialisierte Unternehmen Harms, Kaiser and Hagen leitete. Im hart umkämpften Markt der aufstrebenden Musikindustrie scheiterte das Par-O-Ket System bereits 1917. Die öffentliche Versteigerung des Unternehmens fand am 22. Mai 1918 in Brooklyn statt. Nebst dem Inventar kamen 30'000 Paroquette-Schallplatten unter den Hammer.
Biographische Quellen
- Tim Gracyk: Popular American Recording Pioneers: 1895-1925, hrsg. von Haworth Popular Culture, 2000