Aribert Reimann: Unterschied zwischen den Versionen
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Aribert Reimann entstammt einer musikalischen Familie. Seine Mutter war Gesangspädagogin und bekannte [[Wikipedia:de:Oratorium|Oratoriensängerin]], der Vater [[Wikipedia:de:Kirchenmusiker|Kirchenmusiker]]. Schon im zarten Alter von zehn Jahren begann Aribert erste Klavierlieder zu komponieren. Nach dem Abitur erhielt er als 19-jähriger eine Anstellung als [[Wikipedia:de:Korrepetitor|Korrepetitor]] an der Städtischen Oper in Berlin. Er war verantwortlich dafür umfangreiche Orchesterparituren (moderne und historische Notenschlüssel inkl. Instrumente) mit dem Orchester einzustudieren und spielerisch mit den Sängern umzusetzen. | Aribert Reimann entstammt einer musikalischen Familie. Seine Mutter war Gesangspädagogin und bekannte [[Wikipedia:de:Oratorium|Oratoriensängerin]], der Vater [[Wikipedia:de:Kirchenmusiker|Kirchenmusiker]]. Schon im zarten Alter von zehn Jahren begann Aribert erste Klavierlieder zu komponieren. Nach dem Abitur erhielt er als 19-jähriger eine Anstellung als [[Wikipedia:de:Korrepetitor|Korrepetitor]] an der Städtischen Oper in Berlin. Er war verantwortlich dafür umfangreiche Orchesterparituren (moderne und historische Notenschlüssel inkl. Instrumente) mit dem Orchester einzustudieren und spielerisch mit den Sängern umzusetzen. | ||
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Aktuelle Version vom 3. Januar 2011, 17:36 Uhr
Aribert Reimann | ||
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Geburtsname | Aribert Reimann | |
Geboren | 4. März 1936 | |
Geburtsort | Berlin | |
Beruf(e) | Komponist, Pianist | |
Instrument(e) | Klavier | |
Musikgenre(n) | Neue Musik, Bühnenwerke, Kammermusik, Klassische Musik, Oper | |
Werk(e) | alphabetisch, nach Entstehungsjahr | |
Karriere | seit 1946 | |
Label(s) | Capriccio, CPO, Naxos, Oehms, Orfeo, Wergo | |
Webseite | http://www.aribertreimann.de/ |
Inhaltsverzeichnis
Leben
Aribert Reimann entstammt einer musikalischen Familie. Seine Mutter war Gesangspädagogin und bekannte Oratoriensängerin, der Vater Kirchenmusiker. Schon im zarten Alter von zehn Jahren begann Aribert erste Klavierlieder zu komponieren. Nach dem Abitur erhielt er als 19-jähriger eine Anstellung als Korrepetitor an der Städtischen Oper in Berlin. Er war verantwortlich dafür umfangreiche Orchesterparituren (moderne und historische Notenschlüssel inkl. Instrumente) mit dem Orchester einzustudieren und spielerisch mit den Sängern umzusetzen. Daneben studierte er Komposition an der Berliner Musikhochschule und erhielt erste Einweisungen durch den deutsch-russischen Komponisten Boris Blacher (1903-1975) und den deutschen Komponisten Ernst Pepping (1901-1981, wir verdanken ihm die moderne Kirchenmusik). Im Fach Klavier kam er unter die Fittiche von Otto Rausch. 1958 übersiedelte er nach Wien wo er an der Universität das Studium der Musikwissenschaften begann. Bereits während seinem Studium trat der hochbegabte Reimann als Pianist auf. 1959 folgte sein erstes Ballett "Stoffreste" basierend auf dem Librettotext des deutschen Schriftstellers und Nobelpreisträgers Günter Grass welches 1959 in Essen uraufgeführt wurde. Es folgten zahlreiche Orchester-, Vokal- und Bühnenwerke sowie Kammermusik. Reimann wurde mit verschiedenen nahmhaften Musikpreisen für sein Schaffen geehrt. Er ist Träger des grossen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland mit Stern. 1964 folgte seine erste Oper "Ein Traumspiel" (entstammte dem Libretto der Mezzosopranistin Carla Henius (1919-2002) nach dem gleichnamigen Schauspiel des schwedischen Schriftstellers August Strindberg (1849-1912) und wurde ins Deutsche durch den damals in Stockholm lebenden deutschen Schriftsteller Peter Weiss (1906-1982) übersetzt). Anfang der siebziger Jahre wurde Reimann Mitglied der Akademie der Künste (Berlin). In der Zeit von 1983 bis 1998 übernahm er eine Professur an der Hochschule der Künste Berlin im Fachgebiet Zeitgenössisches Lied. Mit seiner dritten Oper "Lear" gelang im 1978 an der Bayrischen Staatsoper der internationale Durchbruch und somit die Anerkennung der Fachwelt und dem Publikum über die Landesgrenzen hinaus. Wichtig für einen zeitgenössischen Komponisten der sich auf dem experimentellen Musikparkett bewegt. Reimann gilt als einer der Gallionsfiguren der Deutschen Modernen Opernkomposition. Er lebt und arbeitet in Berlin.
Auszeichnungen
- 1962: Berliner Kunstpreis für Musik (Junge Generation)
- 1963: Rompreis mit Villa Massimo-Stipendium
- 1965: Robert-Schumann-Preis der Stadt Düsseldorf
- 1966: Förderungspreis der Stadt Stuttgart
- 1970: Deutscher Kritikerpreis
- 1983: Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg
- 1985: Grosses Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 1985: Braunschweiger Ludwig-Spohr-Preis
- 1986: Prix de composition musicale de la Fondation Prince Pierre de Monaco
- 1987: Bach-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg
- 1988: Verdienstorden des Landes Berlin
- 1991: Frankfurter Musikpreis
- 1993: Pour le mérite für Wissenschaften und Künste
- 1993: Offizier des „L’Ordre du Mérite Culturel“ des Fürstentums Monaco
- 1995: Grosses Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland mit Stern
- 1999: Kommandeur des „L’Ordre du Mérite Culturel“ des Fürstentums Monaco
- 1999: Verleihung der Goldenen Nadel der Dramatiker Union
- 2002: Preis der Kulturstiftung Dortmund
- 2002: Kunstpreis Berlin
- 2003: Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst
- 2006: Arnold-Schönberg-Preis
Werke
Bühnenwerke
- Stoffreste (1959). Libretto: Günter Grass. UA 1959 an den Städtischen Bühnen in Essen
- Ein Traumspiel (1964). Libretto: Carla Henius (nach dem gleichnamigen Schauspiel von August Strindberg, deutsch von Peter Weiss). UA 20. Juni 1965 Kiel
- Melusine (1970). Oper in 4 Akten. Libretto: Claus H. Henneberg (nach dem gleichnamigen Schauspiel von Yvan Goll). UA 29. April 1971 Schwetzingen
- Die Vogelscheuchen (1970). Ballett in 3 Akten. Libretto: Günter Grass). UA 7. Oktober 1970 Berlin (Deutsche Oper)
- Lear (1976–78). Oper in 2 Teilen. Libretto: Claus H. Henneberg (nach König Lear von William Shakespeare, deutsch von Johann Joachim Eschenburg). UA 9. Juli 1978 München (Nationaltheater)
- Die Gespenstersonate (1983). Libretto: Uwe Schendel und Aribert Reimann (nach dem gleichnamigen Kammerspiel von August Strindberg). UA 25. September 1984 Berlin (Hebbel-Theater)
- Troades (1985). Libretto: Gerd Albrecht und Aribert Reimann (nach Euripides’ Drama Die Troerinnen, deutsch von Franz Werfel). UA 7. Juli 1986 München (Nationaltheater)
- Das Schloss (1990–92). Libretto: Aribert Reimann (nach dem gleichnamigen Romanfragment von Franz Kafka und dessen Dramatisierung durch Max Brod). UA 2. September 1992 Berlin (Deutsche Oper)
- Bernarda Albas Haus (1998–2000). Oper in 3 Akten. Libretto: Aribert Reimann (nach der gleichnamigen Tragödie von Federico García Lorca, deutsch von Enrique Beck). UA 30. Oktober 2000 München (Nationaltheater)
- Medea. Oper in zwei Teilen. Textfassung vom Komponisten nach Franz Grillparzer. UA 28. Februar 2010 Wien (Staatsoper)
Orchesterwerke
- Sinfonie nach der Oper "Ein Traumspiel" (1964)
- Rondes für Streichorchester (1967)
- Loqui (1969)
- Variationen (1975)
- Sieben Fragmente für Orchester in memoriam Robert Schumann (1988)
- Neun Stücke (1993)
- Konzert für Violine und Orchester (1995/96)
- SPIRALAT HALOM, Traumspiralen (2002)
- Nahe Ferne, Momente zu Ludwig van Beethovens Klavierstück in B-Dur (2002/03)
- Zeit-Inseln (2004)
- Cantus für Klarinette und Orchester (2005)
Orchesterwerke mit Gesang
- Ein Totentanz, Suite für Bariton und Kammerorchester (1960)
- Hölderlin-Fragmente für Sopran und Orchester (1963)
- Verrà la morte, Kantate nach Cesare Pavese für Soli (Sopran, Tenor, Bariton), zwei gemischte Chöre und Orchester (1966)
- Inane, Monolog für Sopran und Orchester (1968)
- Fragmente aus der Oper "Melusine" (1970)
- Zyklus für Bariton und Orchester (1971)
- Lines für Sopran und Kammerstreichorchester (1973
- Wolkenloses Christfest, Requiem für Bariton, Violoncello und Orchester (1974)
- Fragmente aus "Lear" für Bariton und Orchester (1976-78)
- Chacun sa chimère, Poème visuel von Charles Baudelaire für Tenor und Orchester (1981)
- Drei Lieder nach Gedichten von Edgar Allan Poe für Sopran und Orchester (1980/82)
- Finite Infinity nach Gedichten von Emily Dickinson für Sopran und Orchester (1994/95)
- KUMI ORI für Bariton und Orchester (1999)
- Tarde für Sopran und Orchester (2003)
Vokalmusik
- Zyklus nach Gedichten von Paul Celan für Bariton und Klavier (1956)
- Entsorgt für Bariton-Solo (1989)
- Eingedunkelt für Alt-Solo (1992)
- Lady Lazarus für Sopran-Solo (1992)
- Nightpiece für Sopran und Klavier (1992)
- Fünf Lieder nach Gedichten von Paul Celan für Countertenor und Klavier (2001)
- …ni una sombra (2006). Trio für Sopran, Klarinette in A und Klavier, nach einem Gedicht von Friedrich Rückert und Worten von Antonio Porchia (1885–1968)
Kammermusik
- Reflexionen für sieben Instrumente (1966)
- Trovers nach altfranzösischen Troubadour-Texten (1967)
- Gedichte der Maria Stuart op. 135 (R. Schumann) für Mezzosopran und Kammerensemble (1988)
- Metamorphosen über ein Menuett von Franz Schubert für zehn Instrumente (1997)
- Drei Gedichte der Sappho, in der deutschen Übertragung von Walter Jens (2000)
- Fanfarrias para el público für 15 Blasinstrumente (2004)
Weblinks
- Deutscher Komponist
- Komponist (20. Jahrhundert)
- Komponist (Oper)
- Interpret (Neue Musik)
- Träger des Grossen Bundesverdienstkreuzes mit Stern
- Träger des Pour le Mérite (Friedensklasse)
- Träger des Bayerischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst
- Träger des Verdienstordens des Landes Berlin
- Klassischer Pianist
- Geboren 1936
- Mann